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Etappe 4

So bequem haben wir auf der ganzen Fahrt nicht geschlafen – die Villa trug ihre Bezeichnung nicht zu unrecht. Nur mich erwischte es etwas unglücklich, da meine Nase anfing zu laufen und ich ständig niesen musste – keine Ahnung, ob ich gegen irgendetwas wie die Katzen allergisch war. Nach dem ausgiebigen Bio-Frühstück am Familientisch starteten wir unsere letzte Etappe – heute Abend würden wir wieder in unserem eigenen Bett schlafen.

Die erste Stunde vebrachten wir beide sehr ruhig. Die Sonne schien nicht mehr so viel, es war bewölkt, ich musste erstmal die Nase in den Griff kriegen. Die Strecke an sich zeigte nicht mehr so viel Besonderheiten – oder besser gesagt: Wir suchten auch erst gar nicht mehr danach. Wir wollten beide nach Hause – immer noch etwas kaputt und deprimiert von den gestrigen Pannen. Und so zog sich die Strecke durch Felder und Wälder, und zwischendurch kam mal wieder ein Dorf. Diese wurden richtung Heimat immer größer und Philipp erkannte einzelne Dörfer und Straßen von RTFStrecken wieder. Und irgendwann sah man die ersten Schilder mit Orten, die einem bekannt vorkamen – aber vor dem Ziel lag immer noch ein weiter Weg. So langsam fing das Gelände an, wieder Form anzunehmen. Die ersten Hügel waren total ungewohnt – nach mehreren Tagen Flachland im Norden – aber trotzdem freuten wir uns beide, endlich wieder Berge sehen zu können. Und den eigentlichen Willkommensgruß unserer Heimat erlebten wir dann kurz vor Porta Westfalica, als es auf einmal wieder sehr steil den Berg hochging.

Das Wetter wurde nicht besser und in Porta fing es an, leicht zu regnen. Doch das mache uns erstmal nichts – Philipps Taschen waren eh Wasserdicht und meine bekamen ihren netten Regenschutz übergezogen. Der Regen wurde, je näher wir nach Hause kamen, immer schlimmer. Da wir uns irgendwo vertan hatten, schlug Philipp vor, die gleiche Route wie auf der 1. Etappe zurück zu fahren – ich hatte nichts dagegen.

Wie bereits gesagt, der Regen wurde immer schlimmer, und irgendwann im Extertal war ich derart frustiert, dass ich mich auch erst einmal aufregen musste. Allerdings machten Philipp und ich in einem kleinen Dorf auf einer einsamen Bank eine letzte gemeinsame Verschnaufpause, auf der wir noch einmal die Reise durchgingen – und dachten: Das machen wir wieder!

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