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USA 2016

Vom Campus bis zum Zoo

Ein bisschen wie die große Halle in Harry Potter: Die Harper Memorial Library der UChicago
Ein bisschen wie die große Halle in Harry Potter: Die Harper Memorial Library der UChicago

Bei sonnigem und endlich auch warmen Wetter lud Chicago ein, weitere Ecken zu entdecken. Vom Campus der Uni ging es heute in den Zoo und durch den Stadtteil Lincoln Park.

Ein bisschen Geschichtsunterricht

Da mein Host Rebecca heute Vormittag noch kurz eine Vorlesung hatte, kam ich direkt mit in die Uni. Immerhin hat der große Campus sogar zwei eigene Museen und einige andere Sehenswürdigkeiten zu bieten. In den Ausstellungen des Oriental Institute tauchte ich erst einmal in die antike Geschichte ein. Neben dem antiken Mesopotamien oder Irak lockte das Museum vor allem mit einer gut ausgestatteten Sammlung des alten Ägyptens. So konnte ich mal wieder einige echte Mumien bestaunen und auch eine riesige Statue von Tutanchamun.

 

Unerwartet: Bester Ausblick über den Campus bis zur Skyline Chicagos
Unerwartet: Bester Ausblick über den Campus bis zur Skyline Chicagos

Unerwartet hoch hinaus

Anschließend wollte ich eigentlich nur kurz einen Blick in die Rockefeller Memorial Chapel werfen – einer der größten Kirchen auf dem Campus. Kaum durch die Tür gegangen, sprachen mich zwei junge Männer an, ob ich nicht Lust auf eine Turmbesteigung hätte. Gesagt, getan: So folgte ich einem der beiden – wie sich später herausstellte Joey Brink, dem mehrfach ausgezeichneten Glockenspieler der Universität – über die 271 Stufen auf den Turm. Zwischendurch durfte ich auch noch einmal die Glocken bewundern, denn hier hingen einige Rekorde: 72 Stück gibt es im Turm insgesamt – das ist das zweitgrößte Glockenspiel der Welt – und die schwerste Glocke ist mit 18,5 Tonnen die drittschwerste gestimmte Glocke der Welt. Nur in New York und England hängen schwerere Glocken. Auf einen sehr guten Ausblick vom Glockenturm folgte eine Live-Vorführung des Glockenspiels. Bedient wird es über eine Art Keyboard, das aber tatsächlich ganz manuell über Seilzüge die Glocken läuten lasst. Entsprechend muss man für die tiefen Töne ganz schön viel Kraft aufwenden, allgemein spielt man hier auch mit seinen Fäusten, nicht mit den Fingern. Auch ich hatte die Ehre, einmal kurz ein paar Glocken über Chicago läuten zu lassen.

Auf die Turmführung folgte eine Live-Vorfühung der 72 Glocken
Auf die Turmführung folgte eine Live-Vorfühung der 72 Glocken

Einstimmung aufs Studentenleben

Rebeccas Vorlesung war mittlerweile durch und so führte sie mich noch durch ein paar sehr schicke Gebäude mit an Harry Potter erinnernden Lesesälen und über das Uni-Gelände. Dank Besuchsausweis konnte ich mir sogar die Mansueto Library ansehen, die auch im Film Divergent zu sehen war – hier diskutiert Tris mit ihrem Bruder Caleb, der sich für die Ken entschieden hat. Der Clou an der Bibliothek: Sie funktioniert vollautomatisch. Wird ein Buch geordert, fahren Roboter im unterirdischen Lager zur gespeicherten Stelle im Regal und holen binnen Minuten das gewünschte Buch an die Oberfläche.

Die Mansueto Library war auch bereits Drehort für die Divergent-Filmreihe
Die Mansueto Library war auch bereits Drehort für die Divergent-Filmreihe

Giraffe, Tiger und Co

Per Bus und L-Train ging es Richtung Lincoln Park, einem schönen Stadtteil im nördlichen Chicago. Nach einer kleinen Mittagspause mit leckerer Pasta schlugen wir den Weg Richtung Lincoln Park Zoo ein – einem kleinen Zoo, der keinen Eintritt kostet. Trotzdem gab es hier eine riesige Vielfalt an Tieren zu bestaunen, von Löwen über Schimpansen bis hin zu Giraffen war alles vertreten. Am Ende habe ich sogar das erste Mal einen Bären auf amerikanischen Boden gesehen – zum Glück noch hinter Glas.

Für uns legte der Löwe sogar eine Pause von seinen täglichen Schlafeinheiten ein
Für uns legte der Löwe sogar eine Pause von seinen täglichen Schlafeinheiten ein

Zwischen leuchtenden Wolkenkratzern

Auf den Zoobesuch folgte eine Bummel-Tour durch den angrenzenden Stadtteil, der mit seinen vielen kleinen Läden, Bars und Restaurants einiges zu bieten hatte. Mit Einbruch der Dämmerung brachte uns der L-Train wieder zurück in Richtung Stadt – dieses Mal mit einer kleinen Stadtrundfahrt auf dem Loop – einer Schleife, die die Züge hier auf einer Hochbahn drehen. Hier bestaunten wir noch die Chicago Union Station, die uns mit einer sehr eleganten Eingangshalle empfing. Danach flanierten wir noch bei immer noch warmen Wetter durch die hell leuchtenden Hochhaus-Schluchten in der Downtown, die mittlerweile aber eher ausgestorben wirkte. Alle Läden machen hier bereits um sechs, spätestens um acht zu.

Kann sich mit der Grand Central Station gut messen: Die Chicago Union Station
Kann sich mit der Grand Central Station gut messen: Die Chicago Union Station

Die Skyline bei Nacht

Zum Abschluss des Tages legten wir nach der Busfahrt zurück nach Hyde Park noch einen kleinen Spaziergang an den Lake Michigan ein, der uns einen wunderbaren Ausblick auf die hell leuchtende Skyline von Chicago bot. Da es morgen Pancakes geben soll, eilten wir auf dem Weg in die Wohnung noch fix bei Treasure Island vorbei, der sich selbst als „America’s Most European Supermarket“ bezeichnet. Für mich eindeutig ein typisch amerikanischer Supermarkt. Vielleicht sollte die eine Packung Leibniz-Kekse etwas Europa-Feeling einhauchen? Zu Hause wurde jetzt noch schnell die Wäsche gemacht und jetzt geht’s mit all den Eindrücken endlich ab ins Bett.

Fantastischer Ausblick von Hyde Park auf Chicago bei Nacht
Fantastischer Ausblick von Hyde Park auf Chicago bei Nacht

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